Wieviel Bewegung braucht ein Pferd? Diese Frage hast Du Dir sicher auch schon einmal gestellt und sie ist bei genauer Betrachtung gar nicht so leicht zu beantworten, denn so verschieden wie wir Menschen sind, so verschieden sind auch Pferde.
Zunächst müssen wir festhalten, dass Pferde von Natur aus sehr lauffreudige Tiere sind (im Gegensatz zu so manchem Menschen 😉). Das hat auch einen guten Grund: Pferde sind Fluchttiere. Sie haben keine Waffen wie Raubtiere, sondern nur ihre scharfen Sinne und vier muskulöse Beine zum weglaufen. In ihrem natürlichen Leben verbringen Pferde den Großteil des Tages mit der Nahrungsaufnahme. Dabei legen sie locker bis zu 30 km täglich zurück.
Jetzt aber zurück zur Frage nach dem Bewegungsbedarf des Pferdes. Der tatsächliche Bedarf hängt von mehreren Faktoren ab:
Das Alter des Tieres
Je älter ein Pferd ist, desto weniger gern wird es sich bewegen wollen. Das ist bei Menschen ähnlich – wenn wir altern dann knirscht und knackt es überall und die alltäglichen Bewegungen fallen uns schwerer und schwerer. Nun ist es aber so das man sagt: “Wer rastet der rostet” und das gilt natürlich auch für Pferde. Senioren müssen (moderat) bewegt werden, damit sich keine Schäden im Bewegungsapparat einstellen.
Die Haltungsform
Pferde im Offenstall gehen ihren Bedürfnissen ganz natürlich nach, wenn sie die Gelegenheit dazu haben. Bei Boxenpferden sieht das schon anders aus. Hier ist das Tier auf die Gunst des Halters angewiesen um die tägliche Bewegung zu bekommen, die es braucht. Das ist keineswegs eine optimale Lösung, denn mit 23 Stunden Boxenhaltung und einer Stunde Reitunterricht kommst Du nicht auf die Mindestanforderung von 30 km. Darüber hinaus sind Pferde dazu konstruiert, mit gesenktem Kopf langsam zu wandern. Auch das ist in der reinen Boxenhaltung nicht gewährleistet.
Die sportliche Betätigung
Pferde, die sportlich belastet werden, stecken die wenig optimale Boxenhaltung sicher besser weg als solche, die gar keine Bewegung haben und beispielsweise nur 1x am Tag für eine Stunde in die Führmaschine kommen. Distanz- und Wanderreiter legen große Strecken in moderatem Tempo zurück, das ist für Pferde sehr angenehm und deckt den natürlichen Bewegungsbedarf. Eine Alternative können auch normale Ausritte von Zeit zu Zeit sein.
Der Gesundheitszustand
Du kennst das von Dir selbst, wenn Du krank bist, ist jeder Schritt zu viel. Das ist natürlich bei unseren vierbeinigen Freunden auch so. Deshalb: Wenn Dein Partner krank ist, dann ist keine Belastung angesagt. Ein Spaziergang ist meist schon drin, aber alles was schweißtreibender Arbeit gleich kommt, sollte vermieden werden.
Die Jahreszeit
Wenn Pferde im Fellwechsel sind oder Stuten rossig werden, dann ist ihr Organismus mit anderen Dingen beschäftigt. Das kann schon einmal zur Laufunfreudigkeit führen. Wunder Dich also nicht, wenn Dein Pferd während dieser Zeit „faul“ wirkt. Das ist nur eine Phase und sie geht wieder vorbei.
Fazit
Das Boxenhaltung nicht die beste Idee ist, wissen wir mittlerweile. Die Gründe dafür sind oben genannt. Artgerechte Haltung kommt dem natürlichen Bedürfnis eines Pferdes entgegen und das beinhaltet wanderndes Grasen, den direkten Kontakt zu Artgenossen und die freie Bewegung in einem sicheren Raum. Wenn Du diesen wichtigen Ratschlag befolgst, bekommst Du im Gegenzug einen ausgeglichenen Partner, auf den Du Dich in jeder Situation verlassen kannst. Da Pferde so ein ausgeprägtes Laufbedürfnis haben brauchst Du keine Angst zu haben, dass Dein Partner im Offenstall ständig erschöpft ist. Das Laufbedürfnis lässt sich mit normalem Reitsport kaum decken.
Ich halte meine Pferde jetzt seit ca. einem halben Jahr ganz frei,- 24 h auf der Wiese und das “Ergebnis” ist einfach nur schön anzuschauen! Egal wann du zu ihnen kommst, sie schauen immer zufrieden aus, ihre Augen sind immer gelassen und freundlich. Sie brauchen sich nie um das Futter zu streiten, da immer Heu zu verfügung steht und selbst wenn das ausgehen sollte können sie ja grasen gehen.
Aber natürlich hat soeine Haltung auch Nachteile für Pferd und Mensch, vorallem bei Wind , Regen und bei kalten Temperaturen kann es etwas unangenehm werden! Sie haben zwar zwei Weidezelte aber bei Unwetter mögen sie diese nicht benützen das es sehr laut wird im Zelt. Aber solche Situationen lassen sich dann meistens mit einer Regendecke lösen.
Aber im großen und ganzen kann ich so eine Haltungsform echt empfehlen, glückliche Pferde rund um die Uhr sind einfach unbezahlbar!
LG
Hallo zusammen,
vielen lieben Dank für den tollen Artikel. Er beinhaltet viele interessante Aspekte zu der Frage, wie viel Bewegung ein Pferd braucht! Neben der Bewegung ist meiner Meinung nach die Ernährung eines Pferdes ebenso wichtig. Hierzu habe ich auf der folgenden Webseite Nahrungsergänzungsmittel für Pferde gefunden, davon hatte ich bisher auch noch nichts gehört. Schaut einfach mal vorbei.